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Naturparks in Kenia

© Renate und Horst Pritz

 

Amboseli-Nationalpark
Der Amboselipark hat eine Grösse von ca. 390 qkm und liegt im Süden Kenias unterhalb des Kilimanjaros an der Grenze zu Tansania. Der Park ist über drei Anfahrtswege zu erreichen. Über die Strecke Nairobi nach Namanga an der Grenze zu Tansania und dann über schlechte Piste zum Namanga-Gate. Über die Abzweigung an der Strasse Nairobi - Mombasa beim Ort Sulatan Hamud und dann über Piste zum Lemboti-Gate. Oder über die Verbindung Tsavo-West zum Kimana-Gate, über ebenfalls sehr schlechte Piste.
Der Park ist wegen seiner Landschaft und der reichen Tierwelt einer der meistbesuchtesten Parks in Ostafrika, daher sind ständig viele Touristenfahrzeuge unterwegs. Im Park findet sich neben dem Zentrum Ol Tukai ein Airstrip auf dem die Flugzeuge mit den kurzbesuchern aus Mombasa und Nairobi landen.
Der Name des Parks leitet sich vom immer wieder austrocknenden Amboseli-See her. Vom Namanga-Gate her kommend fährt man zuerst an der trockenen Senke des Sees entlang. Im Zentrum um Ol Tukai liegen die Sümpfe, die gute Möglichkeiten zur Tierbeobachtung bieten. Nach Osten auf das Lemeiboti-Gate zu findet sich Akazienwald und der schönste Ausblick auf den Kilimanjaro.
Im Park gibt es mehrere sehr gute Lodges, sowie ein Public Campsite.Das Public Campsite liegt zauberhaft, mit Blick auf den Kilimanjaro. Als wir ankommen ist der Kilimanjaro in dunkle Wolken gehüllt. Es ist eine schöne Abendstimmung, der dunkle Berg und die Akazien und die Zebras im milden Abendlicht. Wir finden einen Platz mit Blick auf den Kili und pünktlich um 18:00 machen die Wolken auf, wir können einen Blick auf den Gipfel erhaschen. Während die Lodges mit Zäunen gesichert sind, ist der einstige Zaun um den Campingplatz zerstört. Die Toiletten sind in einem armseligen Zustand und verdienen diese Bezeichnung nicht. Duschen gibt es nicht. Der Platz hat möglicherweise bessere Zeiten gesehen, im Moment verdient er die Bezeichnung Campsite nicht. Eine kleine Bar bietet alkoholische Getränke.

Racke-a.JPG (10305 Byte)An Tieren konnten wir beobachten:
Elefanten, Zebras, Weissbartgnus, Thomsongazelle, Impalas, Giraffen, Sattelstorch, Reiher.
Raubtiere sahen wir keine, was aber wohl unserer kurzen Aufenthaltsdauer im Park zuzuschreiben war.

Obwohl wir immer wieder negatives über den Park gehört hatten waren wir doch begeistert. Der Park machte auf uns einen intakten Eindruck, Überweidung konnten wir nicht erkennen, was aber möglicherweise an einer wasserreichen Regenzeit lag. Durch das Wegegebot, das den Safarifahrzeugen verbietet querfeldein zu fahren, haben sich die Grasflächen wieder gut erholt.

Bericht über unseren Aufenthalt im Park.
Am Namanga-Gate müssen wir 27 U$ pro Person und 500 KSCH Eintritt bezahlen. Über einen Damm, es sind gerade schöne Störche und Wasservögel zu sehen, fahren wir zu einer Lodge bei Ol Tukai, hier ist Camping unerwünscht. Innerhalb des Zaunes der das Zentrum Ol Tukai gegen die Tiere schützt essen wir schnell unsere Brote und dann suchen wir uns den Puplic-Campsite, er macht einen recht heruntergekommenen Eindruck. Anschliessend fahren wir dann Richtung Observation Hill, ein Elefantenbulle steht auf der Piste. Gnus und Zebras grasen, dazu Reiher und Watvögel in den Tümpeln. Auf dieser Seite des Parks kommen uns keine Fahrzeuge entgegen, alles spielt sich auf der anderen Seite der Sümpfe ab.

Am Morgen steht wunderschön den Gipfel des Kilimanjaro über uns. Der Berg steigt aus der Dämmerung auf, wird von der Morgensonne beschienen. Frühstück mit Gipfelblick. Nach dem Frühstück fahren wir dann vorbei an Ol Tukai und am Longinye Swamp entlang durch den Park Richtung Kimana-Gate, Löffler und Sattelstörche stehen in den Swamps, Elefanten grasen vor den Akazien, es ist ein wunderschöner Anblick, ab und zu sehen wir Impala. Im Amboseli-Park sind viele Zebras und Gnus, und auf der Strecke Richtung Tsavo die Elefanten. Wir haben bisher erst 3 Giraffen gesehen, und die ausserhalb von Parks. Gegen 11:00 erreichen wir auf den schlechten Pisten den Ausgang. Wir fahren sehr lange mit einem wunderschönen Blick auf den Kili. Das Bergmassiv wurde immer schöner, die Schneefläche und der Gletscher wurden immer besser von der Sonne bestrahlt. Die Wolken steigen auf, der Mawenzi ist in den Wolken versteckt, später kommt er wieder zum Vorschein.

Marsabit-Nationalpark
Dieser Park im Norden Kenias wird leider nur sehr selten besucht, obwohl er über eine zauberhafte Vulkanlandschaft und einen guten Tierbestand verfügt. Es gibt am Eingang in public Camsite der einfachen Art ohne Einrichtung ausser einem Toilettenhäuschen, aber sehr schön gelegen. Im Park selbst finden sich noch weitere Campsite z. B. am Lake Paradise. Die Campsite bestehen nur aus Plätzen an denen das Campen erlaubt ist, sonst sind keinerlei Einrichtungen vorhanden. Dazu gibt es eine Lodge an einem der Kraterseen. Abends kommen die Elefantenherden zur Tränke. Es gibt Büffel, Zibetkatzen, Baboun, Falken, Blässrallen, Reiher und weisse Pelikane zu beobachten. Durch den dichten Waldbestand sind die Tiere jedoch oft nur schwer auszumachen.
Der Park ist mit seinen 15 US-Dollar Eintritt (24 Stunden) für Kenia sehr günstig.

Vom Marsabit-Park Richtung Lake Turkana konnten wir Gerenuk, Dikdik, Hasen, Strauß, Gazellen, Riesentrappen, Geierperlhuhn, Baboun, Frankolin, Erdhörnchen, Raben, Black-Kite, Yellow Hornbill, Tauben, Falken und Schakale beobachten.

Lake Baringo
Süsswassersee im Afrikanischen Graben. Den Lake Baringo erreicht man über die Strasse von Nakuru aus. Wir kamen über die Verbindung Lake Turkana, Maralal an den See. Während es sich bei der Strecke von norden um Pisten handelt, ist die Strasse von Nakuru geteert. Der See liegt an der Westseite des Grabenbruchs. Westlich des Lake Baringo steigen die Wände des Grabenbruches treppenförmig an und bieten sehr schöne Fotomotive.
Im See befinden sich mehrere Inseln, so gibt es eine grosse Goliathreiherkolonie auf Gibraltar-Island. Insgesamt gibt es im Gebiet des Sees rund 450 Vogelarten, wodurch der See hauptsächlich für Birdwatcher von Interesse ist.
Für den Zugang zu den Camps am See wird eine geringe Gebühr erhoben. Übernachtungsmöglichkeiten bietet z. B. das Roberts Camp direkt am See. Der Campsite wird regelmässig von einem Flusspferd aufgesucht, vom Campsite aus lassen sich viele Vogelarten beobachten. Begeisternd war zu beobachten wie ein Schreiseeadler versuchte einem Reiher die Beute abzunehmen und es dabei zu einem Streit zwischen den Beiden kam Bei unserem Besuch war gerade ein Team von Vogelkundlern mit Feldstudien beschäftigt.. Die daneben gelegene Lodge des Lake Baringo Clubs macht einen sehr guten Eindruck. Es werden Bootsfahren auf dem See und zu den Inseln angeboten

Beobachten konnten wir unter anderen:
Schreiseeadler, Goliathreiher, Hornbill, Reiher, Krokodil, Flusspferd.

Lake Bogoria
Der Lake Bogoria ist über die Teerstrasse Nakuru - Lake Baringo zu erreichen. Die Strasse zweigt von Nakuru kommend kurz vor Marigat ab und führt zum Parkeingang.
Der Lake Bogoria ist in einen 107 qkm grossen Nationalpark eingebettet und bildet im wesentlichen dessen Hauptbestandteil. Er liegt ebenso wie der Lake Baringo im Grabenbruch, ist allerdings alkalisch. Ein Teil des Sees wird von steilen Hängen umgeben, während das nördliche Ufer in eine flache Ebene ausläuft. Der See liegt auf einer Höhe von ca. 1000 m, die umgebenden Berge steigen auf 1600 m an. Die flache Ebene ist stellenweise mit Papyrus bedeckt, während das Gelände auf den See zu nur mageren Bewuchs zeigt. Die steilen Ufer an denen sich auch die Piste entlangzieht sind mit Busch bedeckt und an den Seeufern wachsen Akazien. Die Strecke am See ist anfangs geteert und geht dann in eine Piste über die nur für Allradfahrzeuge erlaubt ist, in diesem Teil finden sich dann auch die beiden Campsite.
Der See begeistert vor allem durch sein starkes vorkommen beider Flamingoarten, die weite Bereiche des See bedecken. Die Ufer sind von den Flamingos rosarot eingesäumt. Des weiteren konnten wir grosse Vorkommen von Adlern (Spottet Eagle?) beobachten (März 2000). Heisse Quellen am Ufer lohnen einen Besuch. Sehr schön liegen auch die beiden Übernachtungsplätze am Ende des Sees, die ausser Toiletten über keinerlei Infrasturktur verfügen. Auch das Wasser muss mitgebracht werden.

Bei unserem Besuch konnten wir folgende Tiere beobachten:
Thomson Gazelle, Impala, Böhmzebra, Pavian, Warzenschwein, Erdhörnchen, Marabut, Heiliger Ibis, Kleiner Flamingo, Grosser Flamingo, Kibitz, Enten, Adler.

 

Tsavo West
Der Tsavo West Nationalpark umfasst ca. 7500 qkm und ist durch die Strasse Nairobi-Mombasa (Mombasa-Highway) vom Nationalpark Tsavo Ost getrennt der mit ca. 12500 qkm erheblich grösser ist.

Wegen der hohen Eintrittsgebühren (46 US-Dollar pro Person/Tag) und aus zeitgründen hielten wir uns nur einen Tag im Tsavo West im Gebiet zwischen Chyulu Gate und Mtito Andai Gate auf.

Interessant war für uns der Shetani Lavafluss beim Chyulu Gate, hier konnten wir Klippspringer beobachten. Lohnend war der Besuch der Mzima Springs, deren klares Wasser aus den Chyulubergen stammt. Hier wird auch das Wasser für die Pipeline nach Mombasa entnommen. Der gut ausgebaute und mit Informationsschildern ausgestattete Fussweg lädt zum verweilen ein. Ein schöner Baumbestand umgibt die Quellen in denen sich Flusspferde tummelten. Zwei Beobachtungstürme mit getarntem Ansitz wiesen auf ein Foto-/Filmprojekt hin. In den Quellen befindet sich ein Beobachtungsbunker der die Möglichkeit bietet die Tierwelt über und unter Wasser zu beobachten. Die Quellen sind eine Hauptattraktion des Parkes mit hoher Besucherfrequenz. Insgesamt jedoch schien uns der Park jedoch wenig besucht (Febr. 2000), es waren nur vereinzelt Safaribusse unterwegs. Die Roaring Rocks lohnen einen Besuch wegen der schönen Aussicht, die Windgeräusche von denen die Berge ihren Namen haben konnten wir jedoch wegen Windstille nicht erleben. Der Park war in dem von uns besuchten Bereich sehr stark verbuscht, Tiere waren dadurch nur sehr wenige zu sehen.
Die von uns benutzten Campingplätze beim Chyulu Gate und bei Mtito Andai sind grosszügig und sauber und verfügen über Feuerstellen, Toiletten und Duschen, sind jedoch mit 8 US-Dollar pro Person überteuert, da sie sonst über keinerlei Einrichtungen verfügen.

Eintrittsgebühren der Nationalparks(Frühjahr 2000, 100 US-Dollar = 7240 Kenia-Shilling KS)
Amboseli 27 US-Dollapro Person, zuzüglich 500 Kenia-Shilling für das Fahrzeug
Lake Baringo 200 KS pro Person, 100 KS pro Fahrzeug

Lake Bogoria 1000 KS pro Person, 200 KS pro Fahrzeug, 200 KS pro Person Campsite
Marsabit 15 US-Dollar pro Person, 2 US-Dollar pro Person Campsite
Tsavo West 46 US-Dollar pro Person, 200 KS pro Fahrzeug, 8 US-Dollar pro Person für Campsite
 

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